Wir stehen für die Überzeugung, dass es ein besonderer Pioniergeist ist, der uns Menschen antreibt, bisher Unbekanntes und Neues zu erforschen und zu entwickeln. Diese Kraft nennen wir bei Munksjö den „spirit of innovation“. Wir packen an, wir schaffen und wir entwickeln Neues. Innovationen, die unsere Produkte weltweit einzigartig machen.
Wir stehen am Anfang der unendlichen Möglichkeiten, die Papier eröffnet. Wir bei Munksjö bleiben deshalb im Denken flexibel und entwickeln neue Dekorpapiere für die verschiedensten Einsatzgebiete.
Seit dem Unternehmensursprung ist viel Zeit vergangen. Viel hat sich geändert. Aber das Prinzip, den Menschen in den Vordergrund zu stellen, gilt auch heute noch. Wir bei Munksjö sehen das Individuum im Mitarbeiter. Wir sehen das Miteinander und sind stolz darauf, dass bei uns jeder so akzeptiert wird, wie er ist. Wir geben jedem individuelle Entwicklungschancen, Sicherheit und das Gefühl, hier zu Hause zu sein.
Das Lebenswerk Gustav Werners begann 1840 in Reutlingen mit der Einrichtung des Bruderhauses. Dort fanden Waisen, Behinderte und Alte Wohnung, Brot und Arbeit. Gustav Werner wollte seinen Zöglingen eine Zukunft bieten und begegnete der Industrialisierung offen. So wurde er zum Fabrikbesitzer. Nach zweijähriger Bauzeit in entbehrungsreicher Eigenarbeit, konnte die neue Papierfabrik als erster Industriebetrieb an der wasserreichen Erms in Dettingen 1861 in Betrieb genommen werden.
Wichtigste Energiequelle für die Papiermaschinen war das Wasser der Erms, deren Kraft die Dampfmaschinen antrieb. Das über 16 Meter hohe, oberschlächtige Wasserrad wurde 1860/61 in den Mechanischen Werkstätten des Bruderhauses als innovative Eisen-Holz-Konstruktion gefertigt. Es hatte eine Breite von viereinhalb Metern und war das größte im Königreich Württemberg. Das Wasser der Erms war außerdem sauber. In der Produktion konnten reinste Papiere hergestellt werden.
Bald sicherte die florierende Papierfabrik in Dettingen das Auskommen der Bedürftigen im Bruderhaus. Gustav Werner hatte darauf vertraut, dass es in der hauseigenen Papierindustrie auch für die 'halben Kräfte', wie er Behinderte nannte, Arbeit gibt. Es zeigte sich aber, dass man an den großen Papiermaschinen angelernte Arbeiter brauchte.
Als zehnjähriger Waise wurde Wilhelm 1856 von Gustav Werner adoptiert. Er bemerkte das technische Talent des Knaben und öffnete ihm den Weg zu einer Ausbildung als Zeichner in den Mechanischen Werkstätten seines Bruderhauses. Zum Abschluss der fünfjährigen Lehrzeit zeichnete Wilhelm Maybach 1867 die konstruierte Luftaufnahme der Gesamtanlage der Dettinger Papierfabrik.
1863 wurde Gottlieb Daimler Leiter der Maschinenfabrik des Bruderhauses. In dieser Funktion war er sicher häufiger auch in der Papierfabrik in Dettingen anzutreffen, wo die erste Papiermaschine des jungen Unternehmens lief. Grundsätzlich gehörte jedoch die Akquisition neuer Kunden zu seinen Aufgaben. Seine Stütze in Reutlingen war Wilhelm Maybach. Genie trifft Genius. 1869 verließ Gottlieb Daimler die Maschinenfabrik und holte ein Jahr später Wilhelm Maybach zu sich nach Karlsruhe.
Von Anfang an wurde in Dettingen an der Entwicklung und Herstellung extrem dünner Papiere mit hoher Reinheit und guten Weiterverarbeitungseigenschaften auf Druck- und Falzmaschinen gearbeitet. Das extra dünne Papier diente anfangs dem Bibeldruck. Über die Zeit waren Weiterentwicklung und das hohe Know-how auf diesem Gebiet das Gütezeichen der Dettinger Papierproduktion und für den Bestand der Papierfabrik verantwortlich. Bis heute.
Die Reorganisation der Produktion sowie die Entwicklung neuer Herstellungsprozesse sind der Motor seit 160 Jahren. Effektivere Maschinen, Optimierung der Rezepturen und Verwendung nachhaltiger Ausgangsstoffe sind der Puls. Seit der Gründung waren die Mitarbeiter das wichtigste Kapital des Unternehmens. In der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts wurden immer wieder Menschen in der Papierfabrik integriert. Diese Offenheit ist bis heute eine unserer Stärken.
Ohne Bahnanschluss keine industrielle Entwicklung. Dieser Zustand wurde 1873 durch den Anschluss von Dettingen an das Bahnnetz wettgemacht. Gustav Werner konnte zum 25jährigen Jubiläum immerhin auf Höhe der Papierfabrik mit seinen Gästen zum Fest aussteigen. Vorausschauend wurde 1923 der eigene Bahnanschluss von der Papierfabrik realisiert. Bis heute wird er umweltfreundlich und effektiv genutzt.
Papierherstellung ist eine komplexe Sache. Rund 60 Arbeitsschritte sind dazu notwendig. Früher war dabei viel Handarbeit erforderlich, die heute längst von Spezialmaschinen übernommen wird. Die Überwachung des Produktionsablaufs und der Papierqualität wird schon lange von Computern gesteuert. Doch hinter jedem Computer stehen noch immer Menschen.